Die Betz in Göppingen

 

Göppingen um 1535

Auszug aus dem Filstalpanorama des Ulmer Malers Martin Schaffner

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg

 

1425: Der erste Göppinger Stadtbrand
Am Ostermontag 1425 legte ein Brand, der von Albert Käwers Haus ausgegangen war, die ganze Stadt in Schutt und Asche. Acht Menschen und 16 Tiere seien – laut Bericht des Chronisten Johannes Betz – dabei ums Leben gekommen. Nur ein Haus soll stehen geblieben sein. Zum Wiederaufbau lieferten die Grafen von Württemberg das erforderliche Holz. Dafür mussten von jedem Haus, "darin man Rauch hat", jährlich an St. Jörgen 7 Heller und an St. Galli 1 Schilling als "Feuerzins" abgeliefert werden. Der Wiederaufbau erfolgte wohl weitgehend nach dem alten Stadtgrundriss.
(850 Jahre Göppinger Geschichte(n), Stadtarchiv und das Städtische Museum)

>1500: Agnesia, Martin Betzens Wittib
Die Spur führt zu einem Kaufbuch im Stadtarchiv Göppingen, welches um 1500 beginnt, dort wird von einer “Agnesia, Martin Betzens Wittib” (Wittwe) gesprochen.
(Auskunft Stadtarchiv Göppingen)

1516 / 1523: Göppinger Musterungslisten
In den ersten Musterungslisten von Göppingen um 1516 wird ein Martin Betz von Göppingen aufgeführt (HSTA A38a, Band M3, S3)
In den Musterungslisten um 1523 wird der Martin Betz von Göppingen wieder genannt, als Beruf ist Metzger aufgeführt
(HSTA Stuttgart Musterungslisten A28a, M34, S 6)

1524: I. Lehensvertrag ueber den Erckenbracher Hof
Martin Betz, Metzger von Göppingen hatte "ein halb viertail" des Erckenbracher Hofs inne und Zinste dafür der Herrschaft Württemberg.
(HSTA Stuttgart Lagerbuch H 101 Band 467)

 

1538: Steuerliste der Stadt Göppingen

In der Steuerliste der Stadt Göppingen werden um 1538 nur drei Haushalte verzeichnet:

- Blasin Betz

- Hans Betz, Metzger

- Martin Betz, Metzger

(HSTA Stuttgart A 54a St. 64)

 

1545: Türkensteuerliste der Stadt Göppingen

In der Türkensteuerliste der Stadt Göppingen werden im Jahre 1545 vier Haushalte verzeichnet:

- Blasius Betz

- Alt Martin Betz

- Jung Martin Betz

- Hans Betz, Metzger (blappach)

(HSTA Stuttgart A 54a St. 135e)


1553: Göppinger Musterungslisten
In den Musterungslisten von Göppingen wird ein Bläsin Betz, Dritte Wahl als Spiesser mit Rüstung und ein Hans Betz welcher im Krieg nicht gebraucht wird, genannt.
(HSTA Stuttgart Musterungslisten A28a, M150, S 7, S22, S36, S38)

um 1553: Johannes Betz wird geboren
Johannes wurde gemäss Immatrikulation Tübingen als Sohn von Martin Betz 1553* in Göppingen geboren,
gemäss Altersangaben auf den späteren Visitationsprotokollen ist jedoch auf ein Geburtsjahr von 1549/50 zu schliessen.
Ob der erwähnte Vater Martin Betz mit dem Martin Betz, Metzger in den Kirchenbüchern von Göppingen identisch ist, ist ungewiss. Der Beginn der Kirchenbücher in Göppingen ist auf 1558 datiert und in der Familie des beschriebenen Martin Betz ist 1559 ein anderer Johannes aufgelistet.

1553 - 1556: II. Lehensvertrag über den Erckenbracher Hof
Ein Martin Betz, auch Metzger, (vermutlich der älteste Sohn) übernimmt das Lehen von einem Viertel des Erckenbracher Hofs.
(HSTA Stuttgart Lagerbuch H 101 Band 473)

 

1558: Erster Taufregistereintrag
Als erster Taufregistereintrag finden wir am 22. Oktober 1558 im Taufregister von Göppingen den Michael Betz, Sohn des Michael Betz und der Katharina Hackschlitz.
(1556 - 1803 Bessel Abschriften Blatt 244)

1558, 1560, 1563: Göppinger Musterungslisten
In den Musterungslisten wird ein Martin Betz, Dritte Wahl als Spiesser ohne Rüstung genannt.
(HSTA Stuttgart Musterungslisten A28a, M192, S 28 / A28, M235, S30 / A28, M281, S33)

1570: III. Lehensvertrag über den Erckenbracher Hof
Es scheint Martin Betz ist 1569 oder 1570 verstorben. Im vorliegenden Schriftstück wird das Lehen erblich gemacht und Ludwig Herzog von Württemberg überträgt das Erblehen der Witwe von Martin Betz. 11. November 1571. Anna Kuchmann (oder Kielmännin), Witwe des Martin Betz zu Göppingen gibt der Herrschaft aus ihrem 1/8 Lehen, in den Erkenbrechtshof gehörig, jährlich 13 ß h Bargeld, 2 Scheff. 7 Sri, 4 Vierling Dinkel, 3 Scheff. 2 Vierling Hafer, 1 Imi Öl, 12 ½ Eier und 5 Käse.
(HSTA Stuttgart Lagerbuch H 101 Band 473 Blatt 193)

 

 

>1570: Die Pest und der 30 jährige Krieg
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts werden nur noch wenige Betz im Kirchenbuch von Göppingen gelistet. Der Pest, welche im Jahre 1597 Göppingen heimsuchte, fielen über 1000 Menschen oder etwa die Hälfte der Göppinger Einwohnerschaft zum Opfer. Während des Dreißigjährigen Krieges grassierte die Pest abermals in der Stadt, so dass nach 1630 keine Betz mehr im Kirchenbuch von Göppingen zu finden waren. Die Seuche, der Krieg und Hungersnöte veranlasste viele Überlebende sich anderswo niederzulassen.

 

Betz-Familien in Göppingen zu Beginn des 16. Jahrunderts

Zwischen den Betz-Familiien in Göppingen zu Beginn des 16. Jahrhunderts wird eine verwandtschaftliche Beziehung vermutet, da die meisten Metzger waren.

Als Betrachtungsgrundlage und als These die es zu beweisen gilt, habe ich auf Basis der mir vorliegenden Informationen versucht die Beziehung der Betz-Familien am Anfang des 16. Jahrhunderts bildlich darzustellen.

 

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Betz-Familien Göppingen 16. Jahrhundert.
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