Die betz in Erpfingen

 

Gleich drei Zuzüger von Mägerkingen legten den Grundstein für die Betz (Bez) Familien in Erpfingen.

 

1.  Hans Ludwig Betz wurde am 11.1.1673 in Mägerkingen als Sohn von Michael Betz (Bauer) und Regina Hipp geboren. Er heiratete am 18.2.1695 in erster Ehe die Catharina Zagst, Tochter des verstorbenen Schultheissen Johannes Zagst und lies sich in Erpfingen nieder. Sie zeugten 2 Kinder wonach Catharina bereits am 21.7.1707 verstarb. In zweiter Ehe heiratete Hans Ludwig am 7.2.1708 die Anna Maria Spon, die Ehe bleib kinderlos und er verstarb 29.8.1721 in Erpfingen.

 

2.  Johann Ludwig wurde am 28.08.1696 in Mägerkingen als Sohn des Wirts & Richters Johann Michael Betz und der Maria Hauf in Mägerkingen getauft. Er heirate am 10.02.1722 in Erpfingen die Anna Maria Spon, Witwe des obigen Hans Ludwig Betz und lies sich in Erpfingen nieder.  Wie sein Vater war auch Johann Ludwig Wirt & Bauer von Beruf. Er verstarb am 7.2.1743 in Erpfingen. In seiner rund 21 jährigen Ehe zeugten sie 9 Kinder wobei nur 5 Kinder das heiratsfähige Alter erreichten.

 

3.  Johann Philipp Betz wurde am 8.2.1708 in Mägerkingen als Sohn des Wirts & Richters Johann Michael Betz und der Maria Hauf in Mägerkingen getauft (Bruder des obigen Johann Ludwig Betz).  Er heiratete 24.11.1729 in Erpfingen Die Catharina Anna Zagst, Tochter des Johann Michael Zagst. Johann Philipp war Bauer und Schmid von Beruf. Lange Zeit bekleidete er auch das Amt des Schultheissen in Erpfingen und setzte sich stark für die Einführung des Schulwesens ein, welche auf der Alb sehr im Argen lag. 1735 bittet er um Entlassung aus diesem Amt, was jedoch bis zu seiner Demission im 1757 nicht genehmigt wurde. In seiner rund 43 jährigen Ehe zeugte er 8 Kinder und er verstarb am 8.2.1781 in Erpfingen.

 

Hungersnot und revolutionäre Unruhen nötigten viele in den vierziger und fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts auszuwandern. In einem Ort mit 700 Einwohnern waren in einer Woche 54 Zwangsversteigerungen. Von 1850 bis 1854 zogen auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen allein von Erpfingen 55 Personen weg.  Die Leute lebten wieder von Brennnesseln und anderen wilden Kräutern, buken Sägemehl in das Brot um das Mehl zu strecken.

 

In neuerer Zeit forderte vor allem der erste und zweite Weltkrieg  seinen Tribut in Erpfingens Betz (Bez) Familien:

 

1. Weltkrieg

 

2. Weltkrieg

 

Erpfingen ist seit der Gemeindereform vom 1. Januar 1975 ein Ortsteil von Sonnenbühl (Landkreis Reutlingen) .  In Sonnenbühl Ortsteil Erpfingen leben noch heute Betz (Bez) Familien nahezu ausschliesslich Nachkommen von Martin Betz, Metzger zu Göppingen 1490.

 

Bekannte Erpfinger 

 

Karl August Bez ( 5.7.1917 - 28.1.2008 )

 

Als Karl August Bez nach dem 2. Weltkrieg aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, engagierte er sich für die Wiedereröffnung der Karlshöhle für den Publikumsbesuch.

 

Die Weithin berühmte Karlshöhle, der erste Teil der Bärenhöhle, benannt nach König Karl (1823-1891), wurde vom Schullehrer Fauth am 30.5.1834 entdeckt, als er nach Heilkräutern suchte. Die Eingangsspalte wurde ihm zu Ehren Fauthsloch genannt. Es handelt sich um eine 50cm breite Spalte, die durch den Einsturz eines Stücks der Höhlendecke entstanden ist. In diese Spalte wurden wohl im Mittelalter Pestopfer geworfen, deren Skelette auf dem Schuttberg darunter gefunden wurden.

 

 

Im Sommer des Jahres 1949 beobachtete Karl August Bez während seinen Höhlenführungen mehrfach, dass am Ende der Karlshöhle Fledermäuse, auf zunächst unerklärliche Weise, spurlos verschwanden. Am 27. Dezember 1949 ereignete sich dann, wie er selber schreibt, der „Schwabenstreich“. Zusammen mit sechs Freunden erkletterte er mittels einer Leiter die fünf Meter hohe Wand am Höhlenende und gelangte dort in einen nur achtzig Zentimeter hohen, annähernd horizontal verlaufenden Gang. Schon nach wenigen Metern lagen hier Bärenknochen dick eingesintert am Höhlenboden.

Neben seinen Tätigkeiten an der Karls- und Bärenhöhle hatte Karl August Bez auch Anteil an der Arbeit der damaligen „Arbeitsgemeinschaft Schwäbischer Höhlenforscher“ und so beteiligte er sich 1955 an der Gründung des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher in Donauwörth. 1992 ehrte der Verband ihn und sein Lebenswerk und verlieh ihm die Ehrenmitgliedschaft. Karl August Bez ist im Alter von 91 Jahren am 28. Januar 2008 verstorben. In Sonnenbühl wird Karl August Bez als Höhlenforscher und touristischer Pionier ein ehrendes Angedenken gewahrt, was auch zur Benennung des Platzes vor der Höhle in Karl-August-Bez-Platz geführt hat.

 

 

Quellen:

Kirchenbücher von Erpfingen und Mägerkingen

Der Burichinga-Gau, Heimatgeschichtliches der Orte Gross- und Kleinengstingen, Erpfingen, Mägerkingen, Trochtelfingen, Undingen und Willmandingen.

von Handelsoberlehrer A. Dreher

Denkmalprojekt.org